Sehr geehrte Investorinnen und Investoren!
Die aktuelle Situation rund um COVID-19 (Corona) hält die Welt in Atem. Nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich. Natürlich beschäftigt COVID-19 auch die Immobilienwirtschaft.
Seit Montag 30.03.2020 laufen wieder Bauarbeiten unter Einhaltung besonderer gesundheitlicher Maßnahmen. Das ist ein gutes Zeichen für die gesamte Wirtschaft und die Wertschöpfungskette rund um die Immobilie.
Welche (vermutlichen) Auswirkungen hat COVID-19 auf die Immobilienbranche?
Es ist noch zu früh zu sagen, welche Auswirkungen sich konkret ergeben werden und ob die Auswirkungen kurzfristiger Natur sind oder längerfristig anhalten werden.
Generell wird es keine gültige Aussage für alle Nutzungsarten geben, daher unterscheiden wir in Wohnimmobilien und Gewerbeimmobilien. Denn hier gibt es bereits maßgebliche Unterschiede.
Welche (vermutlichen) Auswirkungen hat COVID-19 auf Wohnbauprojekte / Wohnimmobilien?
Wohnimmobilien sind die Krisengewinner in unsicheren Zeiten und der Profiteur der künftigen Zinsentwicklung auch der Beleihbarkeit, da Wohnen ein Grundbedürfnis ist.
Für Wohnimmobilien wird es immer Bedarf geben, egal ob in Form der Miete oder des Kaufs.
Daraus resultiert, dass Wohnimmobilien kurz- und mittelfristig ein noch attraktiveres Investment werden. Folglich wird weiterhin viel Investorengeld in den Wohnmarkt fließen und diesen eher verknappen.
Welche (vermutlichen) Auswirkungen hat COVID-19 auf Gewerbebauprojekte / Gewerbeimmobilien?
Gewerbeobjekte und -projekte sind durch COVID-19 aktuell deutlich stärker beeinflusst, insbesondere Einzelhandelsimmobilien (Non-Food), Hotel – und Freizeitimmobilien.
Aufgrund der Anlassgesetzgebung können hier keine oder nur beschränkte Mieten lukriert werden und führen damit zu kurzfristigen Einbußen, die die Vermietung aber auch mittelfristig beeinflussen können, sollte der Mieter nicht mehr zahlungsfähig sein.
Aber auch hier ist zu beachten, dass Gewerbeimmobilien häufig falsch eingeschätzt werden. Der Wert der Gewerbeimmobilien hängt in der Regel von Mietverträgen ab – also von Mietern verschiedenster Industrien mit verschiedensten Geschäftsmodellen. Ist die Immobilie nur drittverwendungsfähig (= unspezifisch) genug, so führt das Nicht-Bedienen eines Mietvertrages durch einen Nutzer nicht zum langfristigen Zahlungsausfall, sondern zu dem Ersatz eines Mieters durch einen anderen der gleichen oder einer anderen Branche (und damit auch eines anderen Risikos).
Büroimmobilien werden nur kurzfristige Vermarktungsschwierigkeiten haben, aber langfristig gesehen ist Home-Office keine Alternative zu einer guten Büroimmobilie und es wird wieder zu neuen Vermietungen und Büroentwicklungen kommen.
Für Gewerbeobjekte, die gerade in der Entwicklungsphase oder der Bauphase sind, ist es möglich, dass COVID-19 auch keine Auswirkungen hat, da der Vermietungsbeginn oder der Verkauf erst in 1-3 Jahren erfolgt.
Welche (voraussichtlichen) Schlussfolgerungen können gezogen werden?
Wohnimmobilien werden kurzfristig noch interessanter für Investoren und REVAL wird weiterhin maßgeblich Wohnbauprojekte und Vermietungsprojekte zur Investition anbieten.
Die Immobilienbranche wird eine kurzfristige Wachstumsdelle haben, insbesondere im 1. und 2. Quartal, aber aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage (auch von Privatpersonen) im 3. und 4. Quartal wieder stark anziehen. Mittelfristig rechnen wir bei Wohnimmobilien mit weiter steigenden Preisen aufgrund des knappen Angebots und der gleichbleibenden Nachfrage.
Bleibt die Zinssituation auf aktuellem Niveau, wird der Preiskampf um gute Immobilienprojekte erhöht und die Prospektrenditen werden weiter sinken.
Abschließendes Fazit
Aus rein ökonomischer Sicht besteht kein Grund für panikartige Handlungen aufgrund von COVID-19, da die unterliegenden Finanzsysteme seit der Finanzkrise 2007/08 stark stabilisiert wurden, die Banken deutlich besser aufgestellt sind und die Immobilienwirtschaft aus einer deutlich gestärkten Position heraus agiert. Zusätzlich hat der österreichsiche Staat in den letzten Jahren sehr gut gewirtschaftet hat und befindet sich finanziell in einer soliden Situation.